Donnerstag, 31. Oktober 2013

Letzte Sätze #190

„Demnächst werde ich ihn besuchen. Ich will nicht mit ihm sprechen. Ich sitze ihm gegenüber. Mein Herz schlägt gleichmäßig, und die Zeit, die vergeht, ist ganz auf meiner Seite. Anschließend kehre ich in meine Wohnung zurück und öffne alle Fenster. Es wird März sein. Und mitten am Tag.“
Friedrich Ani, „Süden und die Stimme der Angst“

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Letzte Sätze #189

„Tabor schüttelte den Kopf. Dann schlug er Martin gegen den Hinterkopf, und Martin schlug zurück, und das ging eine Zeitlang so weiter, und sie schwitzten noch mehr, und die Sonne schien auf sie herunter, als hätte sie sonst nichts vor, und schließlich liefen sie ins Gasthaus zurück, um ihr Spezi doch noch auszutrinken.“
Friedrich Ani, „M“

Sonntag, 27. Oktober 2013

Letzte Sätze #188

„Méndez beugte sich zu dem Grab hinab. Seine leicht zittrigen Finger streichelten den prächtigen Stein. Dort, zum Meer hin, befand sich das Grab von Eva Expósito. Ihr Name. Ihr - ungewisses - Geburtsdatum und das genaue Datum ihres Todes. Darunter ein einziges Wort: ,WEISE.‘“
Francisco González Ledesma, „Der Tod wohnt nebenan“

Samstag, 26. Oktober 2013

Letzte Sätze #187

„Die Januarsonne brannte auf sein Haupt. Er trotzte dem Wind, der vom Kanal her blies. Jetzt konnte er seine sieben Tage Trauer zu Ende bringen. Er klammerte sich an Daniel und Darl, klammerte sich an Marianna, und er wusste, was ihm im Präsidentenpalast am besten gefallen würde – der Duft nach Walnusskeksen aus der Küche des Weißen Hauses, mit Inez’ beiden Babys an seiner Seite.“
Jerome Charyn, „Unter dem Auge Gottes“

Dienstag, 22. Oktober 2013

Letzte Sätze #186

„Es ist schade, Brighton verlassen zu müssen, dachte Rita auf dem Weg zum Bentley. Aber er würde schon bald zur Strandpromenade zurückkehren. Schließlich gehörte Brighton ihm. So war es immer gewesen, so würde es immer sein.“
Mark Peterson, „Flesh & Blood“

Montag, 21. Oktober 2013

Letzte Sätze #185

„,Aufwachen, Mann! Wachen sie auf!‘ Ghote fuhr herum, spähte wild in diese, dann in jene Richtung. D. S. P. Samant stand unmittelbar unter ihm. Er befand sich auf dem Bahnsteig der Victoria Station. Sie waren zurück.“
H. R. F. Keating, „Inspector Ghote reist 1. Klasse”

Sonntag, 20. Oktober 2013

Letzte Sätze #184

„Wer mochte mich? Warum hatten sie mich am Leben gelassen? Warum hatten sie mich Inspector genannt? Darüber musste ich nachdenken. Genug Stoff für den langen Heimweg.“
Adrian McKinty, „Der katholische Bulle“

Freitag, 18. Oktober 2013

Letzte Sätze #183

„,Was wird jetzt mit mir passieren, Sergeant?‘ ‚Teufel, Pop‘, sagte Hoke nicht unfreundlich, ‚abgesehen von dem Papierkram ist es schon passiert.‘“
Charles Willeford, „Seitenhieb“

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Letzte Sätze #182

„Alles, was ihm jetzt in dieser Welt blieb, war die Zeit, den Wagen zu starten, fünfundsiebzigtausend Dollar und ein neuer Anfang.“
Garry Disher, „Gier“

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Letzte Sätze #181

„Heike schaltet das Radio ein. Das ist doch … Das ist doch ‚Counting Out Time‘ von ‚The Lamb‘. Wahnsinn. Erogenous zones I love you / without you, what would a poor boy do? / Found a girl I wanted to date / Thought I’d better get it straight … Was ist denn das für ein Sender? WDR 2. Sachen gibt es …”
Norbert Horst, „Leichensache”


Sonntag, 13. Oktober 2013

Letzte Sätze #180

„Zeit für Wyatt, das Messer aus der Scheide zu ziehen und es zu werfen.“
Garry Disher, „Dirty Old Town“

Dienstag, 8. Oktober 2013

True Crime

„Das ist Miss Bonnie Parker. Ich bin Clyde Barrow. Wir rauben Banken aus.“
Michaela Karl, „,Ladies and Gentlemen, das ist ein Überfall!‘ – Die Geschichte von Bonnie & Clyde“
(Dekonstruiert den Mythos, erhellt den sozialhistorischen Background und ist obendrein sehr unterhaltsam)
 
 

Montag, 7. Oktober 2013

Letzte Sätze #179

„Das Brüllen ebbte allmählich ab. Er wartete auf den einen Riesenschrei.“
James Ellroy, „Ein amerikanischer Thriller“

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Letzte Sätze #177

„,Er wusste, was er tat‘, sagte Karen. ,Keiner hat ihn gezwungen, Banken auszurauben. Du kennst den alten Spruch: Kannst du den Knast nicht ertragen, darfst du das Ding nicht wagen.‘ ,Mein kleines Mädchen‘, sagte ihr Dad, ,der Satansbraten.‘“
Elmore Leonard, „Out of Sight“

Mittwoch, 2. Oktober 2013

La musique de Montale XLVIII et fin


„Ich saß auf dem Sofa. Sie hatte „Amor verdadero“ von Rubén González aufgelegt. Mit geschlossenen Lidern, die rechte Hand in sanfter Schwebe über dem Bauch und die linke erhoben, bewegte sie sich kaum merklich. Nur ihre wiegenden Hüften versetzten den Körper in rhythmische Schwingungen. Ihren ganzen Körper. Ihre Schönheit in dem Moment nahm mir den Atem.“



Dienstag, 1. Oktober 2013

Letzte Sätze #176

„Ob ihn Wanda am Zürcher Flughafen erwartete, um seine Schulden einzutreiben?“
Peter Zeindler, „Abschied in Casablanca“