Dienstag, 31. Dezember 2013

Letzte Sätze #220

„Und so hielt ich ihre Hand, während wir weiterschlenderten, und ich dachte, dass niemand auf dieser Welt Maggie O’Brien das Wasser reichen konnte.“
Jack Webb, „Charme macht blind“

Montag, 30. Dezember 2013

Letzte Sätze #219

„Box nimmt einen tiefen, rasselnden Atemzug, dann setzt er seinen zerschlagenen Körper zum letzten Mal in Bewegung. Er geht ganz langsam, Spaten und Plastiktüte in der unverletzten Hand. Er hinterlässt eine Spur im langen, gelben Gras.“
Carl Nixon, „Settlers Creek“

Sonntag, 29. Dezember 2013

Letzte Sätze #218

„Wir rannten los, unsere Sandwiches in der einen, eine Büchse Cola Zero in der anderen Hand. Wir Millionäre für einen Tag.“
Elisabeth Herrmann, „Versunkene Gräber“

Freitag, 27. Dezember 2013

Letzte Sätze #217

„Auch für sich selbst schickte Tallow einen Rauchkringel in den Himmel der anderen, ehe er die Zigarette austrat und sich auf den Weg in den 1st Precinct begab.“
Warren Ellis, „Gun Machine“

Dienstag, 24. Dezember 2013

Aus gegebenem Anlass: Letzte Sätze #216

„Dot lehnte sich zurück und schloss die Augen, sie beachtete den Kaffee nicht. Und noch bevor sie an dem verlassenen Wagen des jungen Mannes vorbeifuhren, war er aus ihren unruhigen Träumen verschwunden, und an seine Stelle war eine wunderschöne Tasche voller Geld getreten.“
Scott Phillips, „Alles in einer Nacht“

Sonntag, 22. Dezember 2013

Letzte Sätze #215

„Nancy ließ sich langsam in den Sessel sinken und zog die Beine an. Den Ellbogen auf der Lehne, das Kinn auf die Handfläche gestützt, starrte sie hinaus auf den Swimming-Pool, den weitläufigen Rasen und den orangefarben glühenden Stecknadelkopf der Lampe vor dem nächtlichen Himmel. Ein Finger fuhr hoch zu ihrer Stirn und streichelte ihren dunkelbraunen Pony.“
Elmore Leonard, „The Big Bounce“

Samstag, 21. Dezember 2013

By the way ...

„Son, never trust a man who doesn’t drink because he’s probably a self-righteous sort, a man who thinks he knows right from wrong all the time. Some of them are good men, but in the name of goodness, they cause most of the suffering in the world. They’re the judges, the meddlers. And, son, never trust a man who drinks but refuses to get drunk. They’re usually afraid of something deep down inside, either that they’re a coward or a fool or mean or violent. You can’t trust a man who’s afraid of himself. But sometimes, son, you can trust a man who occasionally kneels before a toilet. The chances are that he is learning something about humility and his natural human foolishness, about how to survive himself. It’s damned hard for a man to take himself too seriously when he’s heaving his guts into a dirty toilet bowl.”
James Arthur Crumley, „The Wrong Case”

Freitag, 20. Dezember 2013

Letzte Sätze #214

„Die Pistole, entschied Roach schließlich, war doch nur ein Traum gewesen.“
John le Carré, „Dame, König, As, Spion“

Donnerstag, 19. Dezember 2013

Letzte Sätze #213

„Ich ging ins Haus und drehte die Platte zum x-ten Mal um, drehte voll auf, ging wieder hinaus, zog den Schaukelstuhl auf den Hof, wickelte mich in meinen Mantel, schaute zum Himmel hinauf und versuchte, die Venus ausfindig zu machen, bevor der Tag zu Ende ging und es dunkel wurde.“
Joe R. Lansdale, „Wilder Winter“

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Letzte Sätze #212

„Wayne stellte sich auf die Zehenspitzen. Wayne fand ein Panoramafenster. Wayne hatte alles im Blick. Der Schlägerkopf beschrieb einen Bogen. Sein Vater schrie. Auf die Scheiben spritzte Blut.“
James Ellroy, „Ein amerikanischer Albtraum“

Sonntag, 15. Dezember 2013

Letzte Sätze #211

„Sein Finger drehte die Wählscheibe der Infusionsapparatur entschlossen über die rote Linie hinaus. Die Krähe war verschwunden, was gut war. Er hatte das Bedürfnis, auf einen leeren Himmel zu sehen. Er räusperte sich, sprach mit fester Stimme. ‚Zur Unendlichkeit.‘ Er flüsterte das Ende des Mantras. ‚Und darüber hinaus.‘“
Janwillem van de Wetering, „Die entartete Seezunge“

Samstag, 14. Dezember 2013

Letzte Sätze #210

„,Nein‘, sagte Cogan und trank sein Bier aus. ‚Nein, das war es nicht. Es war eher … Er wusste, wie man etwas richtig erledigt, verstehst du?‘ ‚Das habe ich auch gehört‘, sagte der Fahrer. ‚Und wenn es nicht richtig erledigt wurde‘, sagte Cogan, ‚dann wusste er, was zu tun war.‘ ‚Wie du‘, sagte der Fahrer. ‚Wie ich‘, sagte Cogan.“
George V. Higgins, „Ich töte lieber sanft“

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Letzte Sätze #209

„,Wie kann ein eifersüchtiger Mann gewinnen?‘, fragte Johnny. ‚Indem er auf sein Glück vertraut‘, antwortete der Anwalt. ‚Du bist schließlich der Spieler. Du solltest das wissen.‘ ‚Also gut, Freund‘, sagte Johnny, ‚hoffentlich hast du recht.‘“
Chester Himes, „Fenstersturz in Harlem“, in: Chester Himes, „Harlem-Romane“

Dienstag, 10. Dezember 2013

Montag, 9. Dezember 2013

Letzte Sätze #207

„Die Tatsache, dass Georges in seinem Stall mit 145 km/h um Paris herum fährt, weist nur darauf hin, dass Georges ein Kind seiner Zeit ist, und auch seines Raumes.“
Jean-Patrick Manchette, „Westküstenblues“

Sonntag, 8. Dezember 2013

Filmtipp: "Venus im Pelz"

Ein Regisseur und eine Schauspielerin, ein Vorsprechtermin, Sacher-Masochs einst indizierte Novelle: Das sind die Koordinaten für Polanskis multithematisches Verwirrspiel über Dominanz/Unterwerfung, Mann/Frau, Schein/Sein u. v. m. Wer führt Regie, wer wird zum Objekt? Grenzen und und Machtpositionen lösen sich auf, die Bühne vergisst sich selbst, ein leeres Theater wird zum Habitat knisternder Erotik. „Venus im Pelz“ - ein prickelndes Kammerspiel mit zwei großartigen Schauspielern (Amalric/Seigner) und herrlich spitzen Dialogen. 96 Minuten, die wie im Fluge vergehen, zu sehen in Bremerhaven in der „Passage“, in Bremen im „Atlantis“, in Hamburg im „Abaton“, „Elbe-Kino“ und „Passage“.



Freitag, 6. Dezember 2013

Letzte Sätze #206

„Cundo hatte offenbar mehr Frauenbekanntschaften gehabt, als Foley je für möglich gehalten hätte. Trotzdem hielt Foley Ausschau nach einem Mädchen mit gefärbtem Haar und dunkler Sonnenbrille.“
Elmore Leonard, „Road Dogs“

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Letzte Sätze #205

„,Ach, Gerechtigkeit!‘, sagt Berndorf. ,Damit Gerechtigkeit stattfinden kann, muss einer schon in die Grube fallen, die er anderen gegraben hat.‘“
Ulrich Ritzel, „Trotzkis Narr“

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Letzte Sätze #204

„Holger macht weiter Schürken. Er wird etwas ruhiger, sein Mund öffnet sich einen Spalt. Ganz langsam biegen sich seine Mundwinkel nach oben. Sieht aus wie Lachen.“
Norbert Horst, „Todesmuster“

Montag, 2. Dezember 2013

Letzte Sätze #203

„Dara sagte: ,Und das ist das Ende?‘ ,Wovon? Von deinem Film?‘ ‚Dschibuti.‘ ,Sieht so aus.‘“
Elmore Leonard, „Dschibuti“