Sonntag, 30. Juni 2013

Letzte Sätze #127

"Als wir an einer Ampel anhielten, sah ich einen Laden für Zauberartikel und fragte den Fahrer, ob dort auch Liebestränke verkauft würden. Er meinte, wenn ich auf Action aus sei, brauchte ich es nur zu sagen. Ich fuhr ins Hotel zurück, und siebzig Minuten später saß ich im Flieger nach Miami."
John D. MacDonald, "Leidenschaft in Rot"

Samstag, 29. Juni 2013

Letzte Sätze #126

"Hoffentlich ist sie nicht auch noch Ausländerin, dachte er.
Denn dann war wirklich der Teufel los."
Deon Meyer, "Schwarz. Weiß. Tot."

Freitag, 28. Juni 2013

Letzte Sätze #125

"'Wie wäre es, wenn ich um 17.30 Uhr käme?'
'Noch lieber um fünf. Vielleicht bin ich aber nicht gerade die Allerfröhlichste.' Sie seufzte. 'Hast du einen Bleistift zur Hand? Schreib dir die Adresse auf.'
Ich zog den Notizblock heran, nahm den Bleistift zur Hand und sagte: 'Ich warte ...'"
John D. MacDonald, "Dunkler als Bernstein"

Mittwoch, 26. Juni 2013

Letzte Sätze #124

"Ganz am Ende der Straße, direkt am Rande der Stadt, lag mein Haus. Ich sah einen grünen Renault Mégane davor stehen, ein Cabriolet, und begann schneller zu laufen."
Deon Meyer, "Weißer Schatten"

Dienstag, 25. Juni 2013

La musique de Montale XLII

"Coltrane spielte. Ich war völlig betrunken, aber ich erkannte 'Out of This World'. Vierzehn Minuten, die eine ganze Nacht verzehren konnten. Mir ging auf, dass Hassan gleich zumachen würde. Immer wieder Coltrane, um einen jeden seiner Gäste zu begleiten. Zu ihren Liebesspielen. In ihre Einsamkeit. Coltrane auf den Weg.
Ich konnte überhaupt nicht mehr aufstehen.
'Du bist schön, Sonia.'
'Und du bist besoffen, Fabio.'
Wir waren in Gelächter ausgebrochen.
Das Glück. Die Möglichkeit. Immer wieder.
Glück."




Montag, 24. Juni 2013

Letzte Sätze #123

"'O ja', sagte er, 'werfen Sie einen Blick auf die Bilder in unserem Innern, wie sie sich verändern und gehen. Es könnte das letzte Mal sein.'"
Derek Raymond, "Wie die Toten leben"

Sonntag, 23. Juni 2013

Samstag, 22. Juni 2013

Letzte Sätze #121

"Draußen leuchtete die Nacht in den reißenden Lichtströmen des Straßenverkehrs und in den Flammen eines Buschfeuers in der Ferne. Lloyd fuhr nach Hause und schlief auf der Couch in seinen Kleidern ein."
James Ellroy, "In der Tiefe der Nacht"

Freitag, 21. Juni 2013

Donnerstag, 20. Juni 2013

Letzte Sätze #119

"Das ruckartige Halten des Fahrzeugs setzt unserer Wirbelsäule übel zu. Im selben Moment rattert eine Salve aus einer automatischen Schusswaffe und versetzt die Seegründe in Aufruhr. Aus dem Staub kommen quer zur engen Fahrbahn zwei nachtschwarze Jeeps zum Vorschein."
Kettly Mars, "Wilde Zeiten"

Mittwoch, 19. Juni 2013

La musique de Montale XLI

"Ich hatte nicht auf Fonfon gehört. Das war ein Fehler. Schläfrigkeit überkam mich. Ich fischte nach einer Kassette von Mongo Santamaría und legte sie ein. 'Mambo terrífico'. Das ging durch und durch. Und ich gab leicht Gas, um so etwas wie frische Luft hereinzulassen. Trotz sperrangelweit geöffneter Fenster zerfloss ich. Von der Pointe-Rouge bis zum Rond-Point mit der Davidstatue wimmelten die Strände von Menschen. Ganz Marseille hatte sich dort versammelt, mit dem Hintern im Wasser, wie Fonfon sagte. Er tat gut daran, die Kneipe zu schließen. Sogar die vollklimatisierten Kinos gaben vor fünf keine Vorstellung."



Dienstag, 18. Juni 2013

Sonntag, 16. Juni 2013

Letzte Sätze #117

"Auf der Brücke, zehn Meter über den versammelten Journalisten, bemühen sich städtische Reinigungskräfte, das Graffito zu entfernen: 'Mörderbullen wir tötn euch'.
Es wird keine achtundvierzig Stunden gehalten haben."
Dominique Manotti, "Einschlägig bekannt"

Samstag, 15. Juni 2013

La musique de Montale XL

"Die Tür war hinter ihr ins Schloss gefallen. Sie war nicht zurückgekommen. Ich hatte sie nicht wieder gesehen, um ihr sagen zu können, dass ich mehr als alles im Leben wünschte, dass sie meine Frau würde. Ich hatte mich vor der entscheidenden Frage gedrückt. Der Entscheidung. Und es war mir keine Lehre gewesen. Ich weiß nicht, was aus Magali und mir geworden wäre. Aber Fonfon wäre mit Sicherheit stolz gewesen, uns beide glücklich zu sehen. Er wäre heute nicht allein. Ich auch nicht.
Als Carlos Gardel zu 'Volver' ansetzte, stellte ich das Radio ab. Es war besser, mit dem Tango und der Wehmut aufzuhören. Das wirkte wie eine Droge auf mich, und ich brauchte einen klaren Kopf."



Freitag, 14. Juni 2013

Letzte Sätze #116

"Aus ihren Augen sprach eine Müdigkeit, die viel größer war als seine.
Und Verlust."
Deon Meyer, "Rote Spur"

Donnerstag, 13. Juni 2013

La musique de Montale XXXIX

"Die Kneipe war brechend voll. Um mich herum rieb sich Ellenbogen an Ellenbogen. B. B. King füllte die Lautsprecher mit 'Rock Me Baby', und alle brüllten mit.
'Na und?'
'Na und! Hören Sie auf, die Unwissende zu spielen! Sie wissen, was los ist. Sie ist in Gefahr. Und Ihr Sohn auch. Daran besteht kein Zweifel. Kein Zweifel!', wiederholte ich, diesmal laut schreiend.
'Wo sind Sie?'
'In einer Kneipe.'
'Das höre ich. Wo?'
'Im 'Maraîchers'. Im La-Plaine-Viertel.'
'Das kenne ich. Bleiben Sie, wo Sie sind. Ich komme.' Sie legte auf.
'Alles klar?', fragte Hassan.
'Ich weiß nicht.'
Er schenkte mir nach, und wir stießen an. Ich ging wieder an den Tisch meiner jungen Freunde.
'Du bist uns voraus', stellte Sébastien fest.
'Das ist so bei den Alten.'"




Mittwoch, 12. Juni 2013

Letzte Sätze #115

"Danach hatte er vor, ins Bett zu kriechen und zu schlafen, den tiefen Schlaf ohne Träume oder Hoffnungen, einen Schlaf ohne Reue, ohne Bewusstsein oder Gedanken daran, warum die Dinge so waren, wie sie waren, und warum doch immer wieder ein Funke von Anständigkeit dem Sog der Schwerkraft widerstand."
Christopher G. Moore, "Stunde null in Phnom Penh"

Dienstag, 4. Juni 2013

Letzte Sätze #114

"Als er zu Boden ging, sah Leamas ein kleines Auto, das zwischen riesigen Lastern zermalmt wurde, das Fenster voll fröhlich winkender Kinder."
John le Carré, "Der Spion, der aus der Kälte kam"

Montag, 3. Juni 2013

La musique de Montale XXXVIII

"Ich ließ den Wagen rollen, die Füße auf dem Boden, und hörte eine alte Aufnahme von Dizzy Gillespie. Als ich die Place d'Aix erreichte, war er bei 'Manteca', einem meiner Lieblingsstücke. Einer der ersten Begegnungen von Jazz und Salsa.
Die Straßen lagen verlassen da. Ich fuhr am Hafen entlang, am Quai de Rive-Neuve, wo noch einige Gruppen Jugendlicher vor dem 'Trolleybus' herumhingen. Ich dachte wieder an Marie-Lou. An die Nacht, die ich mit ihr getanzt hatte. Die Freude, die ich dabei empfunden hatte, hatte mich um Jahre zurückversetzt. In jene Zeit, als noch alles ein Vorwand war, die Nacht durchzumachen. An irgendeinem Morgen, als ich zum Schlafen heimkam, musste ich älter geworden sein. Und ich hatte es nicht gemerkt."



Sonntag, 2. Juni 2013

Letzte Sätze #113

"Arvin ging nordwärts in Richtung Paint Creek. Wenn er sich beeilte, konnte er in einer Stunde an der Route 50 sein. Mit etwas Glück würde ihn jemand mitnehmen."
Donald Ray Pollock, "Das Handwerk des Teufels"