Freitag, 25. Juli 2014

Letzte Sätze #290


„,Ich bin bei dir‘, sagte sie. ,Ich werde immer bei dir bleiben. Das ist meine Belohnung und meine Strafe …‘ Er sah sie an, dankbar dafür, dass sie da war, dass sie existierte, und als er den Blick zum Fenster hob, sah er einen runden Mond, der die Dunkelheit durchbrach und einen jetzt strahlenden Himmel beleuchtete, wo vielleicht Violeta del Río Gott etwas vorsang, Jahrhundert um Jahrhundert, einen unbeschreiblichen Bolero mit einem glücklichen Ende.“

Leonardo Padura, „Der Nebel von gestern“

Samstag, 19. Juli 2014

Letzte Sätze #289


„Wie viele Tage und Wochen waren vergangen, seit er das Licht eingeschaltet und die Tür verschlossen hatte und nach Karjasaari gefahren war? Er wusste es nicht. Er versuchte, darüber nachzudenken, aber es ging nicht. Er dachte an den Weihnachtsbaum, die einen Meter hohe Tanne, die Larissa vor genau einem Jahr aus dem Wald in sein Wohnzimmer getragen hatte. Nebeneinander hatten sie gestanden und den Baum betrachtet, und er hatte ein ganz bestimmtes Lächeln auf seinem Gesicht gespürt. Ein Lächeln, das jetzt, endlich, zurückkehrte. Er stieg aus und ging den Abhang hinauf auf das Haus zu, das im Dunkel lag.“

Jan Costin Wagner, „Das Licht in einem dunklen Haus“

Samstag, 12. Juli 2014

Letzte Sätze #288


„Gennia schlägt den Kragen seiner Jacke hoch und schiebt die Hände in die Taschen. ,Wie gesagt, sie ist jetzt Ihr Problem.‘“

Michael Robotham, „Erlöse mich“

Sonntag, 6. Juli 2014

Letzte Sätze #287


„Ein Ende, das im Sande verlief. Vielleicht war es so am besten. Vielleicht war das auch für ihn ein passendes Ende.“

H.R.F. Keating, „Inspector Ghote geht nach Bollywood“